Der Hauxapfel ist ein rot gestreifter Most- und Backapfel mit fein-säuerlichem Geschmack und hoher Saftausbeute. In Baden-Württemberg ist er eine der bekanntesten alten Apfelsorten.
Wie fast alle alten Obstsorten ist der Hauxapfel sehr robust und widerstandsfähig gegen Krankheiten.
Man entdeckte den Hauxapfel um 1920 in der Baumschule des Baumwartes Andreas Haux in Göppingen-Jebenhausen, Baden-Württemberg. Die Muttersorte war der ‚Rote Trierer Weinapfel‘.
Museumsreif: Die Obstler sind nicht etwa eine Schnapsnasenvereinigung, sondern eine Interessengemeinschaft von zur Zeit 110 Personen in Pfaffenhofen an der Roth bei Neu-Ulm. Um alte, vom Aussterben bedrohte Obstbäume und Obstsorten wieder zu neuem Leben zu erwecken, haben sie die sogenannte „Obstlerwiese“ angelegt. Auf dieser Streuobstwiese befinden sich über hundert verschiedene, schwaben-typische Obstbäume. Wie es sich für ein richtiges „Obstbaum-Museum“ gehört, ist an jedem Baum eine Informationstafel angebracht.
Schon 1858 bekundete der Obstkenner Eduard Lukas sein Interesse am Apfel. In Reutlingen gründete er das Pomologische Institut, wo er bis 1923 intensiv über alte Obstsorten forschte. „Pomologie“ (=Obstsortenkunde), so heißt heute noch ein schöner Landschaftsgarten in Reutlingen, der damals zum Institut gehörte. 1984 war dieser sogar Zentrum der Landesgartenschau in Reutlingen.
Obstsortenkunde betreibt heute die Sortenzentrale der Universität Hohenheim in Stuttgart-Hohenheim. Auf ihrer Wiese stehen 600 alte Obstsorten, darunter 200 Apfelsorten und 350 Birnensorten.
Bodensee-Oberschwaben, Südlicher Oberrhein, Stuttgart, Schwarzwald-Baar-Heuberg, Ostwürttemberg, Nordschwarzwald, Neckar-Alb, Mittlerer Oberrhein, Hochrhein-Bodensee, Franken, Donau-Iller, Unterer Neckar
Den Hauxapfel erntet man ab Oktober und kann ihn bis März lagern.
Der Hauxapfel eignet sich besonders gut als Most- und Backapfel. Er ist einer der wenigen guten Mostäpfel, die man auch roh essen kann: Liebhaber fein-säuerlicher Äpfel schätzen ihn sehr.
Altschwäbischer Moschtbraten
Mostbeize aus:
Panade aus:
Schweinehals in der Mostbeize 3 Tage lang einlegen, gelegentlich wenden.
Dann herausnehmen, abtropfen lassen, mit weißem Pfeffer und Salz würzen. In heißem Schweineschmalz von allen Seiten gut anbraten, dabei ständig wenden. Am besten den Braten aus dem Topf nehmen und die Hälfte vom Mostsud suppenlöffelweise im Topf einkochen lassen. Dann den Braten wieder in den Topf geben und mit dem Wurzelgemüse und dem restlichen Mostsud mindestens 1 Stunde schmoren lassen und den Braten dabei häufiger wenden.
Den Braten dann wieder herausnehmen, abtropfen und etwas abkühlen lassen. Mit Honig einstreichen und in einer Panade aus Paniermehl, Nelken und Zucker wälzen, die Panade gut andrücken und den Braten im Backofen ca. 20 Minuten bei mindestens 200°C überbacken, bis die Kruste goldbraun ist. In der Zwischenzeit die Soße durchsieben, mit Mehl leicht binden und mit Sauerrahm verfeinern. Eventuell noch eine Prise Zucker oder einen Löffel Chili dazugeben, um der Soße die Säure zu nehmen.
Der Moschtbraten ist eine Delikatesse, die relativ zeitaufwändig ist, aber die Mühe lohnt. Also am besten gleich auf Vorrat zubereiten, denn der Braten lässt sich (vor dem Panieren) gut eingefrieren.
Rezept von Rosa Störkle
Aus: „Von uns probiert, für Sie notiert“
– Rezepte, gesammelt vom Landfrauenverein Oberer Linzgau, Seite 72
Bezug über:
Rosa Störkle, Im Moos 3, 88633 Heiligenberg
Tel. 07552/6110
Der Hauxapfel wächst vorwiegend auf Streuobstwiesen und ist wegen seiner hohen Erträge in Baden-Württemberg sehr verbreitet. Er ist auch in manchen Gärten zu finden, weil er schöne Früchte trägt. In Supermarktregalen sucht man ihn jedoch vergeblich.
Sortenzentrale der
Universität Hohenheim,
Institut 370 für Obst, Gemüse und Weinbau,
70593 Stuttgart-Hohenheim,
Fritz Eckert, Telefon 0711/4592359
Pomologen-Verein e.V.,
Ulrich Kubina,
Humsumer Straße 16,
20251 Hamburg,
040 / 46063755
Eckart Brandt:
Brandts Apfellust
Alte Apfelsorten neu entdeckt,
2000, Mosaikverlag
ISBN 3576114416
Walter Hartmann:
Farbatlas alter Obstsorten
2000, Verlag Ulmer,
ISBN 3-8001-3173-0