Feldsalat


Löwe


Beschreibung

Die Blätter des Feldsalats wachsen in kleinen, maximal 20 cm hohen Rosetten. Die Blätter sind je nach Sorte von unterschiedlicher Form, Farbe und Größe.
Man unterscheidet zwei Sortengruppen. Die Pflanzen der ersten wachsen in großen Rosetten aus langen, breiten Blättern, die meist mittel- bis hellgrün gefärbt sind. Sie sind ertragreich, aber nicht sehr winterhart. Die der zweiten Gruppe haben kleine Rosetten und kurze, dunkelgrüne Blätter. Zu dieser gehört auch der kleinblättrige Feldsalat aus Baden-Württemberg, eine regionale Spezialität. Er wächst langsamer und bringt weniger Ertrag als die großblättrigen Sorten; dafür schmeckt er aber intensiver und enthält mehr gesunde Nährstoffe.


Herkunftsgeschichte

Der anspruchslose, frostharte Feldsalat kommt in Baden-Württemberg seit der Jungsteinzeit vor. Schon in den Pfahlbausiedlungen am Bodensee fand man Samen vom Feldsalat.

Erst im späten Mittelalter haben die Menschen den Feldsalat für den Verzehr entdeckt. Anfänglich wurde er wild gesammelt; erst seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts kultiviert man ihn. Die ersten Anbaugebiete finden sich im Heidelberger und Bruchsaler Raum.


Wissenswertes

Feldsalat (Ackersalat) ist – nach Spargel – die am zweithäufigsten angebaute Gemüseart in Baden-Württemberg. Beim Unterglasanbau liegt er mit 29 % Anteil an der Gesamtfläche sogar an erster Stelle.

Feldsalat hat viele wertvolle Inhaltsstoffe, die ihn zu einem ganz besonderen Gemüse machen:
– Er ist nach der Petersilie der zweitbeste Eisenlieferant unter den Gemüsearten. Außerdem enthält er viel Kalium, Calcium und Phosphor.
– Sein Gehalt an Vitamin C übertrifft den aller anderen Gemüsearten.
– In Feldsalat ist auch besonders viel Provitamin A (Beta-Carotin) enthalten – fünfmal so viel wie in Kopfsalat! Das Provitamin A schützt die Zellen, z.B. vor UV-Strahlung und anderen schädlichen Einflüssen. Dies verringert es das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Beta-Carotin wird im Körper in Vitamin A umgewandelt. Dieses ist wichtig für das Zell- und Knochenwachstum und für die Augen.Damit das fettlösliche Provitamin A vom Körper gut aufgenommen werden kann, darf ein guter Schuss Öl bei der Zubereitung von Speisen mit Feldsalat nicht fehlen.
– Durch seine Verwandtschaft mit dem Baldrian enthält Feldsalat einen hohen Anteil ätherischen Baldrianöls. Dass verleiht ihm nicht nur den nussigen Geschmack sondern wirkt auch gleichzeitig beruhigend auf den Magen!

Feldsalat wird besonders knackig, wenn man ihn vor der Zubereitung in Eiswasser legt.

Wilder Feldsalat wächst bevorzugt an Ackerrändern und Weinbergen. Das hat ihm im deutschen Sprach-raum eine Vielzahl von Namen eingebracht (siehe oben unter „Weitere Bezeichnungen“).

Feldsalat, der aus dem Ausland kommt, ist meist auf Sand kultiviert und stark vorgewaschen. Das Waschen und die langen Transportwege reduzieren die wertvollen Inhaltsstoffe erheblich. Genießer und Gesundheitsbewusste greifen deshalb auf den Anbau vor Ort zurück, z.B. auf den leckeren, kleinblättrigen Feldsalat aus Baden-Württemberg. Das schont zudem die Umwelt!

Der Feldsalat inspirierte die Gebrüder Grimm zu dem Märchen Rapunzel:
Eine schwangere Frau sieht im Garten der Nachbarin, einer bösen Zauberin, ein Beet mit Salatpflanzen, „und sie sahen so frisch und grün aus, dass sie lüstern ward und das größte Verlangen empfand, von den Rapunzeln zu essen.“ Dummerweise erwischt die Zauberin den Mann der von Gelüsten Geplagten beim unerlaubten Ernten der Rapunzeln. Zur Strafe nimmt sie sich das Kind, nennt es Rapunzel, und sperrt es in einen hohen Turm. Natürlich kommt ein schöner Prinz des Weges und befreit Rapunzel, doch bis dahin müssen noch ein paar Abenteuer bestanden werden – ganz wie es sich für ein Märchen gehört.

Region

Bodensee-Oberschwaben, Franken, Hochrhein-Bodensee, Mittlerer Oberrhein, Stuttgart, Unterer Neckar

Bodensee-Oberschwaben, Franken, Hochrhein-Bodensee, Mittlerer Oberrhein, Stuttgart, Unterer Neckar

Saison

Feldsalat ist ein typisches Wintergemüse, weil seine Blattrosetten bis -15 °C frostfest sind; er muss deshalb im Winteranbau nicht beheizt werden.Da er nur geringe Ansprüche an den Boden stellt, ist er gut für die Nachkultur geeignet. Hauptsaison hat er von Oktober bis April.


Löwe

Zubereitung

Verzehr

Feldsalat hat einen kräftigen, leicht nussigen Geschmack. Er verträgt deshalb gut gewürzte Dressings und deftige Beigaben. Als Beilagensalat wird er in Baden-Württemberg typischerweise mit Essig, Öl, Speck und Zwiebeln angemacht. Beliebt sind auch Joghurt-Dressings. Der nussige Geschmack wird durch die Zugabe von Nüssen oder Pinienkernen unterstützt. Angereichert mit Fisch und Fleisch, Eiern oder Orangen entsteht eine sättigende Salatmahlzeit.

Man kann Feldsalat auch als Warmgemüse (ähnlich dem Spinat) dünsten oder als Beilage in Eintöpfen und Suppen verzehren.

Zubereitung

Feldsalat „badisch“ mit Speck und Kracherle

  • 400 g gewaschener und geputzter Feldsalat
  • 1 Zwiebel
  • 4 EL Weinessig
  • 4 EL Öl
  • ½ TL Senf
  • ½ TL. Salz
  • 1 Prise Zucker
  • 4 Scheiben Bauchspeck
  • 4 Scheiben Toastbrot

Die Zwiebel fein hacken. Aus Essig, Öl, Senf, Salz und Zucker mit dem Schneebesen eine Marinade rühren. Den Speck in feine Streifen und das Toastbrot in Würfelchen schneiden. Den Feldsalat auf Teller verteilen, gehackte Zwiebeln darüber streuen. Den Speck in einer Pfanne auslassen, Brotwürfel dazugeben, alles goldbraun anrösten, auf dem Feldsalat verteilen, mit der Marinade begießen und sofort servieren.

 


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Weitere Informationen

Kontakt

Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg führt zahlreiche Forschungsprojekte zur Anbau, Düngung und Züchtung von Feldsalat durch:

LGV – Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für den Gartenbau
Diebsweg 2
69123 Heidelberg
Tel. 06221 / 74840
Fax 06221 / 748413
E-Mail: poststelle@lvg.bwl.de                                                                                      www.lvg-bw.de

Reichenau Gemüse eG
Marktstraße 1
78479 Insel Reichenau
Tel.:07534/9200-0
Fax:07534/9200-20
E-Mail: info@reichenaugemuese.de
www.reichenaugemuese.de

Literatur

Hermann Jakob: Salat Atlas. 458 Rezepte. Matthaes Verlag, Stuttgart, 1997. ISBN: 3875163265, Preis: 4 43 ?.

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Rapunzel. Bebildert von Maja Dusikova. Nord-Süd-Verlag, 1997. ISBN: 3314007787, Preis: 12,80 ?.


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