Dinkelbier


Löwe


Beschreibung

Obergärige Bierspezialität mit natürlicher Hefetrübung, bei der man zusätzlich zum Gerstenmalz Dinkelmalz verwendet. Dinkelbier ist würzig mild im Geschmack.


Herkunftsgeschichte

Dinkel (triticum spelta) wurde etwa 3000 v. Chr. im heutigen Baden Württemberg heimisch. Erst in der jüngsten Zeit erlebte das Korn eine Renaissance als eine der wichtigsten Getreidearten. Beim Dinkel handelt es sich um ein traditionsreiches, gesundes und qualitativ sehr hochwertiges Getreide. Die Erträge sind allerdings relativ gering. Aus diesem Grund ging der Dinkelanbau während der Hungerjahre des Ersten Weltkrieges zurück. Auch in der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieges war leider nicht Qualität, sondern Menge gefragt, um die hungernde Bevölkerung zu ernähren und der Anbau nahm weiter ab. In letzter Zeit allerdings erfreut sich das Getreide wieder wachsender Beliebtheit – vor allem in Baden-Württemberg. Das neue Gesundheits- und Traditionsbewusstsein bilden die Grundlage für die Renaissance des Dinkels.


Wissenswertes

Baden-Württemberg hat in der Geschichte des Bieres schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Die Brauereien im Land sind trotz des Konzentrationsprozesses in diesem Wirtschaftszweig immer noch zahlreich. Viele mittlere und kleinere Brauereien sorgen für eine sehr lebendige Bierkultur. Unter den vielen Biersorten Baden-Württembergs findet sich als besonders schmackhafte Variante das Dinkelbier.

Das Brauen von Dinkelbier unterliegt dem Reinheitsgebot aus dem Jahr 1516. Es besteht ausschließlich aus Wasser, Hopfen, Malz und Hefe.

Der Biermarkt in Baden-Württemberg hat einige interessante Eigenheiten aufzuweisen. So wurde das Geschäft mit Dosenbier sehr zurückhaltend betrieben. Fassabfüllungen und das Flaschenbier im Mehrwegsystem machen den größten Marktanteil aus – schließlich gehört eine Spezialität wie Dinkelbier nicht in die Konserve!
Dinkel verfügt über optimal ausgewogene Inhaltsstoffe und ist ein hervorragender Lieferant komplexer Kohlenhydrate, wertvoller Vitamine, Mineralstoffe und pflanzlichen Eiweißes. In Maßen genossen wirkt sich Dinkelbier daher positiv auf die Gesundheit aus.

Region

Bodensee-Oberschwaben, Südlicher Oberrhein, Stuttgart, Schwarzwald-Baar-Heuberg, Ostwürttemberg, Nordschwarzwald, Neckar-Alb, Mittlerer Oberrhein, Hochrhein-Bodensee, Franken, Donau-Iller, Unterer Neckar

Bodensee-Oberschwaben, Südlicher Oberrhein, Stuttgart, Schwarzwald-Baar-Heuberg, Ostwürttemberg, Nordschwarzwald, Neckar-Alb, Mittlerer Oberrhein, Hochrhein-Bodensee, Franken, Donau-Iller, Unterer Neckar

Saison

Dinkelbier schmeckt zu jeder Jahreszeit! Am besten natürlich an einem lauen Sommerabend im kühlen Biergarten.


Löwe

Zubereitung

Das Dinkelmalz wird geschrotet und mit Wasser im Maischebottich vermischt. Dieser Vorgang wird Einmaischen genannt. Die Maische wird stufenweise auf verschiedene Temperaturen erhitzt. Dabei aktivieren sich Enzyme, die im Malz enthalten sind. Die Enzyme bauen die Stärke zu Malzzucker ab. Im Läuterbottich wird die Maische dann von allen festen Bestandteilen des Malzes befreit.

Die so entstandene Flüssigkeit nennt man Würze. Diese wird dann in der Würzepfanne gekocht. Jetzt gibt man den Hopfen dazu – so erhält das Bier seinen typischen, herb-bitteren Geschmack. Abgekühlt kommt die Würze anschließend in den Gärkeller und wird mit Hefe versetzt. Sie löst die Gärung aus und wandelt den Zucker in Alkohol und Kohlensäure um. Nach dem Gärprozess steigt bei der Herstellung von Dinkelbier die Hefe nach oben. Daher rührt auch der Begriff „obergärig“.

Nach etwa einer Woche ist die Hauptgärung beendet. Die Hefe wird herausgefiltert oder -geschleudert: Das Ergebnis heißt „Jungbier“. Dieses Zwischenprodukt kommt nun in den Lagerkeller, um dort weiterzureifen – je nach Biertyp bis zu drei Monaten. Im Lagerkeller wird der noch vorhandene Restzucker abgebaut, die Kohlensäure gebunden. Sowohl die restliche Hefe als auch die Eiweißflocken setzen sich auf dem Boden ab: Das Bier wird klar. Zum Abschluss wird das fertige Bier noch einmal filtriert und kann in Fässer oder Flaschen abgefüllt werden.

 Forelle in Dinkelbier:

  • 1 Bachforelle
  • Tomatenwürfel
  • „Wanseler Mix“ – Gewürzmischung
  • je eine Messerspitze Bertram, Galgant, Querendel
  • 1,5 dl Fischsud (Brühe)
  • 1,5 dl Dinkelbier
  • etwas frische Sahne
  • etwas Butter
  • Meersalz
  • Pfeffer

Fischsud mit Dinkelbier einkochen. Die Forelle in eine gebutterte Form legen, salzen und pfeffern. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen und die Forelle hineinstellen. Nach einigen Minuten den eingekochten Fisch- und Dinkelbiersud beigeben. 2 Minuten vor Kochende (Gesamtgarzeit 15 Minuten) Kräuter, Gewürze und Sahne dazugeben. Dann die Forelle aus dem Backofen nehmen und auf einem Teller servieren.


Löwe

Weitere Informationen

Verbreitung:

Dinkelbier ist vor allem in Baden-Württemberg, aber auch weit über die Landesgrenzen hinaus eine beliebte Spezialität.

Kontakt:

Ausstellung
Schussenrieder Bierkrugmuseum
SCHUSSENRIEDER Erlebnisbrauerei
Wilhelm-Schussen-Straße 12
88427 Bad Schussenried

Mittwoch-Sonntag:10.00-17.00 Uhr
Montag und Dienstag nach Vereinbarung geöffnet.

Telefon: 07583/404-11
Fax: 07583/404-12
E-Mail: info@schussenrieder.de                                                                        www.schussenrieder.de

Privatbrauerei Gebr. Schlumberger KG
Heidenheimer Straße 7
89564 Nattheim

Tel.: 07321/9798-0
Fax: 07321/9798-16
E-Mail: mail@nattheimer.de                                                                          www.nattheimer.de

Literatur:

2000 Biere. Der endgültige Atlas für die ganze Bierwelt. Michael Rudolf,
Oktober Verlag, 2002,
ISBN: 3935792026

Dinkel und Co. Wertvolle Getreidesorten für Ihre Gesundheit.
Robert Gieler, Peter Gradwohl,
Verlag des Österreichischen Kneippbundes, 1998,
ISBN: 3901794336


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